Typische erste Reaktionen auf besonders belastende Einsätze wie Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten oder eine starke Erschöpfung werden als „Akute Belastungsreaktion“ (umgangssprachlich: akuter Stress) bezeichnet. Meist klingen diese Reaktionen innerhalb weniger Stunden oder Tage wieder ab.
Dauern diese Anzeichen jedoch länger als drei Tage und bis zu vier Wochen, bezeichnet man diese mittelfristige Reaktion als „akute Belastungsstörung“. In diesem Fall sollten Psychosoziale Ansprechpartner in der Einsatzorganisation (= PSNV-E) einbezogen werden.
Besonders belastend sind Einsätze bei denen Kinder, Kollegen, Freunde verletzt wurden, bei denen sehr viele Betroffene gleichzeitig zu versorgen sind. Beispielsweise bei denen Einsatzkräfte selbst in akute Gefahr gerieten oder man sich hilflos oder ohnmächtig fühlte.
Eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) zeichnet sich beispielsweise dadurch aus, dass man die Situation in Form von Bildern, Gedanken, Flashbacks oder Alpträumen immer wieder erlebt. Man vermeidet Orte, Menschen, Aktivitäten. Reaktionen sind auch Reizbarkeit, Schlafstörungen oder Schreckhaftigkeit.
Das alles sind Reaktionen die entwickelt werden können - aber nicht entwickelt werden müssen. Jeder Mensch ist unterschiedlich und geht mit dem Erlebten anders um.
Daher ist das Gespräch wichtig. Die richtige und umfassende Einsatznachbesprechung. Das Wissen über Folgen, aber auch über Möglichkeiten der Vorbeugung.