(Kommentar von Thomas Häußler, PSNV-E Nürnberger Land)
Immer wieder höre ich nach Einsätzen mit unserer Beteiligung den Satz: Habt ihr wieder Einsatzkräfte getröstet?! Meist stammt die Frage von Dritten, die nicht in Hilfs- oder Rettungsorganisationen engagiert sind.
Nein, wir trösten keine Feuerwehrfrauen und -Männer. Das Wort „trösten“ suggeriert für mich, dass Menschen traurig sind, sich an einer Schulter ausweinen möchten, weil sie vielleicht gerade einen Verlust erlitten haben. Wir streicheln nicht über den Kopf und nehmen normalerweise auch keinen in den Arm.
Unsere Aufgabe als PSNV-E, als Psychosoziale Notfallversorgung für Einsatzkräfte im Landkreis Nürnberger Land, ist es, unsere Feuerwehrdienstleistenden im Ehrenamt auf nicht alltägliche Einsätze vorzubereiten, die Gefahren für die eigene Psyche, das eigene Empfinden aufzuzeigen und wie man mit Stress- und Belastungsreaktionen professionell umgehen kann. Wir sind Fachberater für den Einsatzleiter bei laufenden Einsätzen, organisieren und führen letztlich auch, sofern gewünscht, eine umfangreiche Aufarbeitung des Einsatzgeschehens in psychischer Hinsicht aus.
Einzelnen Einsatzkräften stehen wir für vertrauliche Gespräche zur Verfügung, versuchen Halt zu geben und vermitteln im Bedarfsfall ärztliche Hilfe.
Nein, wir trösten keine Feuerwehrleute - wir geben ihnen Halt und Sicherheit, um den herausfordernden und freiwilligen Dienst am Nächsten auch weiterhin durchführen zu können. Genau das ist unser Job und unser Anliegen.